Die Ursachen einer erektilen Dysfunktion sind vielfältig. Während bei manchen Männern Durchblutungsstörungen oder Nervenschädigungen die Hauptursache sind, können auch hormonelle, psychische oder medikamentöse Faktoren eine Rolle spielen.
Wenn medikamentöse oder andere konservative Behandlungen nicht helfen, kann eine Schwellkörperprothese eine wirksame und dauerhafte Lösung sein.
Wann ist eine Schwellkörperprothese sinnvoll?
Nicht jede Form der erektilen Dysfunktion erfordert eine operative Behandlung. In vielen Fällen helfen bereits:
- Medikamente wie PDE-5-Hemmer (z. B. Sildenafil oder Tadalafil) zur Verbesserung der Durchblutung.
- Vakuumpumpen, um eine Erektion mechanisch zu erzeugen.
- Hormontherapien, falls ein Testosteronmangel vorliegt.
- Injektionstherapie oder Schwellkörper-Autoinjektionstherapie (SKAT), um eine direkte Gefäßerweiterung in den Schwellkörpern herbeizuführen.
Wenn diese Maßnahmen nicht ausreichen oder nicht vertragen werden, kann eine Schwellkörperprothese in Betracht gezogen werden. Eine Implantation wird insbesondere empfohlen bei:
- Schwerer erektiler Dysfunktion, die nicht auf andere Behandlungen anspricht.
- Nervenschäden, z. B. nach einer Prostataoperation oder durch Diabetes.
- Schwellkörperveränderungen durch Erkrankungen wie die Peyronie-Krankheit (Induratio penis plastica).
- Langjähriger Impotenz, die die Partnerschaft oder das psychische Wohlbefinden belastet.
Die Entscheidung für eine Schwellkörperprothese erfolgt erst nach einer ausführlichen Diagnostik und individueller Beratung.
Diagnose und Therapieplanung
Vor einer Operation werden mögliche Ursachen der erektilen Dysfunktion von Ihrem behandelnden Urologen oder Ihrer Urologin untersucht. Dazu gehören:
- Doppler-Ultraschall der Penisdurchblutung zur Beurteilung der Gefäßfunktion.
- Hormonanalysen, um Hormonstörungen auszuschließen.
- Neurologische Tests, wenn Nervenschädigungen vermutet werden.
- Fragebögen und Anamnese, um die psychischen und sozialen Auswirkungen zu erfassen.
Erst wenn feststeht, dass andere Therapieoptionen nicht erfolgversprechend sind, wird die Möglichkeit einer Schwellkörperprothese besprochen.
Welche Arten von Schwellkörperprothesen gibt es?
Es gibt verschiedene Implantate, die je nach individuellen Bedürfnissen eingesetzt werden können.
1. Semirigide (biegsame) Schwellkörperprothese
- Besteht aus zwei biegsamen, aber stabilen Silikon- oder Metallstäben.
- Der Penis bleibt in einer dauerhaften Erektionsposition, kann aber manuell nach unten oder oben gebogen werden.
- Vorteile: Einfacher Eingriff, geringes Risiko für mechanische Defekte.
- Nachteile: Keine vollständige natürliche Nachbildung einer Erektion, weniger stabile Erektion.
2. Hydraulische (aufblasbare) Schwellkörperprothese
- Besteht aus zwei flexiblen Zylindern, einer Pumpe im Hodensack und einem Flüssigkeitsreservoir.
- Die Pumpe ermöglicht eine steuerbare Erektion auf Knopfdruck.
- Vorteile: Optisch und funktional sehr nah an einer natürlichen Erektion.
- Nachteile: Etwas komplexerer Eingriff, gelegentlich mechanische Defekte möglich.
Die Entscheidung für eine bestimmte Prothese hängt von persönlichen Präferenzen, dem Gesundheitszustand und der individuellen Ausgangssituation ab.
Ablauf der Operation
1. Vorbereitung und Planung
Vor dem Eingriff werden die geeignete Prothesenart und der Ablauf der Operation ausführlich besprochen.
2. Chirurgischer Eingriff
- Die Schwellkörperprothese wird über einen kleinen Schnitt im Hodensackbereich eingesetzt.
- Bei einer hydraulischen Prothese wird zusätzlich das Flüssigkeitsreservoir im Unterbauch platziert.
- Der Eingriff dauert etwa 60 bis 90 Minuten und erfolgt in Vollnarkose oder Rückenmarksanästhesie.
3. Nachsorge und Heilung
- Der Krankenhausaufenthalt beträgt in der Regel 1 bis 2 Tage.
- Nach etwa 6 Wochen ist die vollständige Heilung erreicht, erst dann sollte die Prothese erstmals genutzt werden.
Erfolgsaussichten und mögliche Risiken
Die meisten Männer berichten nach der Implantation einer Schwellkörperprothese über eine deutliche Verbesserung der Lebensqualität und Zufriedenheit.
- Über 90 % der Patienten sind nach dem Eingriff mit dem Ergebnis zufrieden.
- Langfristige Lösung, da moderne Implantate eine hohe Haltbarkeit aufweisen.
- Geringes Komplikationsrisiko, insbesondere bei richtiger Nachsorge.
Wie bei jedem chirurgischen Eingriff gibt es gewisse Risiken, darunter Infektionen, mechanische Defekte oder leichte Gefühlsveränderungen im Bereich des Penis. Diese Risiken lassen sich durch eine sorgfältige OP-Planung und Nachsorge minimieren.
Wichtige Aspekte der Behandlung in der Klinik Schöneberg
- Spezialisierte Fachärzt:innen mit langjähriger Erfahrung in der Implantation von Schwellkörperprothesen.
- Individuelle Beratung und Therapieplanung, abgestimmt auf persönliche Bedürfnisse.
- Moderne OP-Techniken für eine möglichst schonende Behandlung.
- Detaillierte Nachsorge, um die bestmögliche Funktion zu gewährleisten.
Weitere Informationen und Terminvereinbarung
Falls eine erektile Dysfunktion trotz anderer Behandlungen fortbesteht und den Alltag oder die Partnerschaft beeinträchtigt, kann eine Schwellkörperprothese eine sinnvolle Option sein. Für weitere Informationen oder eine persönliche Beratung stehen wir Ihnen gerne zur Verfügung.
Im MVZ der Klinik Schöneberg bieten wir Ihnen umfassende Diagnostik und modernste Therapien, um Ihre Beschwerden zu lindern und die Lebensqualität zu verbessern.
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