Je nach Ausprägung kann eine Penisverkrümmung zu Schmerzen, funktionellen Einschränkungen oder psychischer Belastung führen. In einigen Fällen beeinträchtigt sie den Geschlechtsverkehr oder geht mit einer Verkürzung des Penis einher.
Wenn die Verkrümmung stark ausgeprägt ist oder Beschwerden verursacht, kann eine operative Korrektur in Betracht gezogen werden. In der Klinik Schöneberg bieten wir spezialisierte Verfahren zur chirurgischen Begradigung des Penis an, um eine möglichst natürliche Form und Funktion wiederherzustellen.
Wann ist eine Behandlung notwendig?
Nicht jede Penisverkrümmung muss behandelt werden. Eine Operation kann in Betracht gezogen werden, wenn die Verkrümmung seit mindestens sechs Monaten stabil ist, sowie
- Die Verkrümmung stärker als 30 bis 40 Grad ist und den Geschlechtsverkehr erschwert oder unmöglich macht.
- Schmerzen beim Geschlechtsverkehr oder in Ruhe auftreten.
- Eine psychische Belastung besteht, die die Lebensqualität deutlich einschränkt.
Die Entscheidung für eine Operation hängt von der individuellen Situation ab. In einem ausführlichen Gespräch werden die möglichen Therapieoptionen besprochen.
Unterschiede zwischen angeborener und erworbener Penisverkrümmung
Angeborene Penisverkrümmung:
- Ursache ist meist eine ungleichmäßige Entwicklung der Schwellkörper.
- Die Verkrümmung ist von Geburt an vorhanden und fällt dem Patienten häufig erst in der Pubertät auf.
- Es besteht keine Verhärtung oder Plaquebildung.
Erworbene Penisverkrümmung (Peyronie-Krankheit/Induratio penis plastica):
- Entsteht durch Bindegewebsveränderungen (Plaques) in den Schwellkörpern.
- Kann besonders in den ersten Wochen und Monaten mit Schmerzen einhergehen.
- Entwickelt sich oft schleichend, meist zwischen dem 40. und 60. Lebensjahr.
- Manchmal ist ein Trauma, z.B. stärkeres Abknicken des Penis beim Geschlechtsverkehr, erinnerlich.
- Es können Einkerbungsdefekte bis hin zur Sanduhrdeformität des Penis entstehen.
- Im fortgeschrittenen Stadium besteht zusätzlich eine Erektile Dysfunktion und Penisverkürzung.
Diagnose und Therapieplanung
Vor einer Behandlung wird die Verkrümmung genau untersucht. Dazu gehören:
- Klinische Untersuchung und Anamnese: Analyse der Beschwerden und eventueller Schmerzen.
- Bildgebende Verfahren (Ultraschall oder MRT): Zur Beurteilung der Schwellkörper und möglicher Plaques.
- Foto-Dokumentation: Beurteilung der Verkrümmung im erigierten Zustand.
Anhand der Untersuchungen wird entschieden, welches Verfahren zur Korrektur am besten geeignet ist.
Operative Behandlungsoptionen
Die Wahl der Operationstechnik hängt vom Grad der Verkrümmung und der individuellen Ausgangssituation ab.
1. Raffungstechnik (Nesbit, Stage) – Korrektur auf der konvexen Seite
- Geeignet bei angeborener Penisverkrümmung oder leichten bis moderaten Krümmungen.
- Dabei werden auf der längeren, konvexen Seite des Penis eine oder mehrere kleine Elipsen aus dem Schwellkörper entfernt und die Defekte wieder vernäht, um eine Begradigung zu erreichen.
- Die Schwellkörper bleiben im Wesentlichen intakt, sodass nach der Heilung keine Einbußen der Erektionsfähigkeit zu erwarten sind.
2. Plaque-Entfernung und Grafting (Gewebetransplantation)
- Wird vor allem bei erworbener Verkrümmung mit ausgeprägter Plaquebildung angewendet.
- Die verhärteten Plaques werden vorsichtig entfernt und die entstandene Lücke mit synthetischem Material überbrückt.
- Diese Methode wird eingesetzt, wenn eine Raffung nicht ausreicht oder die Verkrümmung sehr stark ist.
Die Entscheidung für die passende Methode erfolgt individuell und hängt von mehreren Faktoren ab, darunter der Grad der Krümmung, die Schwellkörperfunktion und die Erwartungen des Patienten.
Ablauf der Operation
1. Vorbereitung und Planung
Vor dem Eingriff werden alle wichtigen Details besprochen und geklärt. Die Operation erfolgt unter Vollnarkose oder Rückenmarksanästhesie.
2. Chirurgischer Eingriff
- Je nach Methode wird die Raffung oder die Plaque-Entfernung mit Grafting durchgeführt.
- Ziel ist eine möglichst natürliche Form und eine gute Erhaltung der Funktion.
- Der Eingriff dauert in der Regel 1 bis 2 Stunden.
3. Nachsorge und Heilung
- Der stationäre Aufenthalt beträgt in der Regel ein bis drei Tage. Manchmal kann der Eingriff auch ambulant erfolgen.
- In den ersten Wochen kann es zu leichten Schwellungen und Spannungsgefühlen kommen.
- Geschlechtsverkehr sollte für 6 bis 8 Wochen pausiert werden, um die Heilung nicht zu beeinträchtigen.
Was sind die Erfolgsaussichten?
Die meisten Patienten berichten nach der Operation über eine deutliche Verbesserung der Krümmung und eine zufriedenstellende Funktionalität.
- Raffungsoperationen haben eine sehr hohe Erfolgsquote, können aber in seltenen Fällen eine leichte Verkürzung des Penis mit sich bringen.
- Grafting-Verfahren ermöglichen eine Korrektur auch bei schweren Verkrümmungen, bergen aber ein höheres Risiko für Erektionsveränderungen, insbesondere wenn bereits vor der Operation Erektionsprobleme bestanden.
Regelmäßige Nachkontrollen helfen, den Heilungsverlauf zu begleiten und eventuelle Fragen frühzeitig zu klären.
Im MVZ der Klinik Schöneberg bieten wir Ihnen umfassende Diagnostik und modernste Therapien, um Ihre Beschwerden zu lindern und die Lebensqualität zu verbessern.
Vereinbaren Sie einen Termin
Haben Sie Beschwerden oder Fragen zur urologischen Gesundheit? Das Team der Urologie im MVZ der Klinik Schöneberg steht Ihnen mit moderner Medizin und einfühlsamer Betreuung zur Seite. Vereinbaren Sie noch heute einen Termin – wir helfen Ihnen gerne weiter.