Ursachen, Symptome und Behandlung
Was ist eine vergrößerte Prostata?
Die Prostata ist eine walnussgroße Drüse, die sich unterhalb der Blase befindet und die Harnröhre umschließt. Mit zunehmendem Alter vergrößert sich die Prostata bei vielen Männern. Diese Vergrößerung ist in der Regel gutartig, kann aber Beschwerden im unteren Harntrakt (LUTS, Lower Urinary Tract Symptoms) verursachen.
Ursachen der Prostatavergrößerung
Die genauen Ursachen sind noch nicht vollständig geklärt, jedoch spielen mehrere Faktoren eine Rolle:
- Hormonelle Veränderungen: Mit steigendem Alter nehmen die männlichen Hormone (Testosteron) ab, während der Anteil des weiblichen Hormons (Östrogen) relativ zunimmt. Dies kann das Wachstum der Prostata fördern.
- Genetische Veranlagung: Eine familiäre Häufung von Prostatavergrößerungen ist beobachtbar.
- Alter: Die BPH ist eine altersbedingte Erkrankung und betrifft Männer zunehmend ab dem 50. Lebensjahr.
Symptome der vergrößerten Prostata
Die Symptome variieren je nach Ausmaß der Vergrößerung und der Beeinträchtigung der Harnwege:
Frühzeichen:
- Häufiger Harndrang, besonders nachts (Nykturie).
- Verzögerter Beginn beim Wasserlassen.
- Schwacher oder unterbrochener Harnstrahl.
Fortgeschrittene Symptome:
- Gefühl der unvollständigen Blasenentleerung.
- Schmerzen oder Brennen beim Wasserlassen.
- Harnverhalt, bei dem die Blase nicht mehr vollständig entleert werden kann.
Ohne Behandlung kann eine vergrößerte Prostata zu Komplikationen wie Harnwegsinfektionen, Blasensteinen oder Nierenschäden führen.
Diagnostik bei vergrößerter Prostata
Im MVZ der Klinik Schöneberg setzen wir auf eine umfassende und präzise Diagnostik:
- Anamnese und körperliche Untersuchung: Erhebung Ihrer Symptome und Tastuntersuchung der Prostata über das Rektum (DRU).
- Uroflowmetrie: Messung der Harnflussrate, um eine Verengung der Harnwege festzustellen.
- Ultraschall: Transrektale Sonografie zur Beurteilung der Prostatagröße und des Restharns in der Blase.
- PSA-Test: Blutuntersuchung zur Früherkennung von Prostatakrebs, da die Symptome einer BPH denen eines Prostatakarzinoms ähneln können.
- Blut- und Urinanalysen: Zur Erkennung von Infektionen oder Nierenfunktionsstörungen.
Behandlungsmöglichkeiten
Konservative Therapie
Bei milden Beschwerden oder im frühen Stadium kann eine konservative Behandlung ausreichen:
- Lebensstiländerungen: Vermeiden Sie Alkohol, Koffein und große Flüssigkeitsmengen am Abend.
- Medikamente:
- Alpha-Blocker: Entspannen die Muskulatur der Prostata und Harnröhre, um den Harnfluss zu verbessern.
- 5-Alpha-Reduktasehemmer: Verkleinern die Prostata und verhindern weiteres Wachstum.
Minimalinvasive Therapien
Für Männer mit mäßigen bis schweren Beschwerden stehen schonende Verfahren zur Verfügung:
- Rezūm-Therapie: Verkleinerung des Prostatagewebes durch kontrollierten Einsatz von Wasserdampf.
- Greenlight-Lasertherapie: Abtragung des überschüssigen Gewebes mit einem Laser, der Blutungen minimiert.
- TUMT (Transurethrale Mikrowellentherapie): Zerstörung von Prostatagewebe durch Mikrowellen.
Operative Verfahren
Bei stark ausgeprägter Prostatavergrößerung oder schweren Komplikationen ist eine Operation notwendig:
- TUR-P (Transurethrale Resektion der Prostata): Standardverfahren, bei dem das überschüssige Gewebe durch die Harnröhre entfernt wird.
- HoLEP (Holmium-Laser-Enukleation der Prostata): Präzise Entfernung von Prostatagewebe mithilfe eines Lasers, auch für sehr große Prostatae geeignet.
- Prostata-Arterien-Embolisation (PAE): Schonendes Verfahren, das die Blutversorgung der Prostata reduziert und so deren Größe verringert.
Nachsorge und Prävention
Eine regelmäßige Nachsorge ist wichtig, um den Behandlungserfolg zu sichern und mögliche Rückfälle zu verhindern:
- Kontrolluntersuchungen: Überprüfung der Prostatagröße und der Harnwege.
- Gesunde Lebensweise: Ausgewogene Ernährung, regelmäßige Bewegung und das Vermeiden von Nikotin fördern die Prostatagesundheit.
- Ausreichende Flüssigkeitszufuhr: Hilft, die Harnwege gesund zu halten, ohne die Blase zu überlasten.
Häufige Fragen zur vergrößerten Prostata
Muss jede vergrößerte Prostata behandelt werden?
Nicht immer. Bei milden Beschwerden oder einem langsamen Fortschreiten der BPH kann zunächst eine regelmäßige Überwachung ausreichend sein.
Ist die Behandlung schmerzhaft?
Moderne Therapien, insbesondere minimalinvasive Verfahren, sind in der Regel schmerzfrei oder verursachen nur geringe Beschwerden.
Kann ich nach einer Operation wieder normal leben?
Ja, die meisten Patient:innen können innerhalb weniger Wochen zu ihrem gewohnten Alltag zurückkehren.
Im MVZ der Klinik Schöneberg bieten wir Ihnen umfassende Diagnostik und modernste Therapien, um Ihre Beschwerden zu lindern und die Lebensqualität zu verbessern.
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