Was sind Hämorrhoiden?
Hämorrhoiden sind natürliche Gefäßpolster im Analkanal, die für die Feinkontinenz verantwortlich sind. Sie helfen, den Anus abzudichten und unterstützen die Kontrolle des Stuhlgangs. Wenn diese Gefäßpolster jedoch anschwellen oder sich vergrößern, können sie unangenehme Beschwerden verursachen.
Ursachen für Hämorrhoiden
Zu den häufigsten Ursachen und Risikofaktoren gehören:
- Chronische Verstopfung: Starkes Pressen beim Stuhlgang erhöht den Druck auf die Gefäßpolster.
- Schwangerschaft: Der Druck des wachsenden Babys kann die Durchblutung beeinträchtigen und Hämorrhoiden fördern.
- Bewegungsmangel: Wenig Bewegung und langes Sitzen begünstigen die Entstehung von Hämorrhoiden.
- Ballaststoffarme Ernährung: Eine unausgewogene Ernährung führt zu hartem Stuhl, der die Gefäße belastet.
- Alter: Mit zunehmendem Alter verliert das Bindegewebe an Elastizität.
Symptome von Hämorrhoiden
Je nach Ausprägung und Stadium können Hämorrhoiden unterschiedliche Beschwerden verursachen, darunter:
- Blutungen beim oder nach dem Stuhlgang (hellrotes Blut auf dem Toilettenpapier)
- Juckreiz, Brennen oder Nässen im Analbereich
- Druckgefühl oder Fremdkörpergefühl
- Schmerzen, besonders bei entzündeten oder eingeklemmten Hämorrhoiden
- Vorfall der Gefäßpolster aus dem Analkanal (Prolaps)
Stadien der Hämorrhoiden
Hämorrhoiden werden in vier Schweregrade eingeteilt:
- Grad 1: Vergrößerte Hämorrhoiden, die von außen nicht sichtbar sind und gelegentlich bluten können.
- Grad 2: Hämorrhoiden, die sich beim Pressen vorwölben, aber von selbst zurückgleiten.
- Grad 3: Hämorrhoiden, die nach außen vorfallen und manuell zurückgeschoben werden müssen.
- Grad 4: Dauerhaft vorgefallene Hämorrhoiden, die nicht mehr zurückgeschoben werden können.
Diagnostik von Hämorrhoiden
Im MVZ der Klinik Schöneberg setzen wir auf eine präzise Diagnostik, um die Ursache Ihrer Beschwerden zu klären:
- Anamnese: Detaillierte Erhebung Ihrer Krankengeschichte und Symptome.
- Proktoskopie: Untersuchung des Analkanals mit einem speziellen Instrument, um die Gefäßpolster sichtbar zu machen.
- Rektoskopie: Bei Bedarf weiterführende Untersuchung des Enddarms, um andere Erkrankungen auszuschließen.
Behandlungsmöglichkeiten bei Hämorrhoiden
Konservative Therapie
In den frühen Stadien (Grad 1 und 2) können Hämorrhoiden oft ohne Operation behandelt werden:
- Ballaststoffreiche Ernährung: Förderung eines weichen Stuhls, z. B. durch Vollkornprodukte, Obst und Gemüse.
- Salben und Zäpfchen: Linderung von Schmerzen, Juckreiz und Entzündungen.
- Stuhlregulation: Verwendung von milden Abführmitteln bei Verstopfung.
- Sitzbäder: Zur Linderung von Schmerzen und Juckreiz.
Minimalinvasive Verfahren
Bei Grad 2 und 3 bieten wir schonende, ambulante Behandlungsmethoden an:
- Gummibandligatur: Abbindung der Hämorrhoidenbasis mit einem Gummiband, wodurch das Gewebe abstirbt und abfällt.
- Sklerosierung (Verödung): Einspritzen eines Medikaments, das die Hämorrhoiden schrumpfen lässt.
- Infrarotkoagulation: Einsatz von Wärme, um kleine Hämorrhoiden zu veröden.
Operative Behandlung
Bei fortgeschrittenen Hämorrhoiden (Grad 3 und 4) oder anhaltenden Beschwerden ist eine Operation notwendig:
- Hämorrhoidektomie: Chirurgische Entfernung der Hämorrhoiden.
- Stapler-Hämorrhoidopexie (Longo-Methode): Schonendes Verfahren, bei dem die Hämorrhoiden nach oben gezogen und fixiert werden.
Nachsorge und Prävention
Nach der Behandlung ist eine konsequente Nachsorge wichtig, um das Wiederauftreten von Hämorrhoiden zu vermeiden:
- Ernährungsumstellung: Ausreichende Ballaststoffe und Flüssigkeitszufuhr.
- Bewegung: Regelmäßige körperliche Aktivität fördert die Darmgesundheit.
- Toilettengewohnheiten: Vermeiden Sie starkes Pressen und langes Sitzen auf der Toilette.
Häufige Fragen zu Hämorrhoiden
Sind Hämorrhoiden gefährlich?
Hämorrhoiden sind meist harmlos, können jedoch bei Nichtbehandlung zu Komplikationen wie Entzündungen oder Anämie führen.
Sind die Behandlungen schmerzhaft?
Minimalinvasive Verfahren sind in der Regel schmerzarm. Bei operativen Eingriffen sorgen moderne Anästhesieverfahren für einen schmerzfreien Ablauf.
Wie lange dauert die Heilung?
Die Heilungszeit hängt von der Behandlungsart ab. Bei konservativen und minimalinvasiven Verfahren sind Sie meist schnell wieder einsatzbereit, während die Genesung nach einer Operation einige Wochen dauern kann.
Im MVZ der Klinik Schöneberg bieten wir Ihnen eine diskrete und einfühlsame Behandlung mit modernsten Methoden, um Ihre Beschwerden effektiv zu lindern und Ihre Lebensqualität zu verbessern.
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